Nachhaltigkeit im Unternehmen: Mit diesen Tipps beliebter bei Kunden, Mitarbeitern & Bewerbern
Ich nenne Ihnen zwei gute Gründe, weshalb Sie über soziale und ökologische Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen nachdenken sollten:
- Nach einer Umfrage der VuMA zum Einkaufsverhalten der Deutschen weiß man, dass es immer mehr Käufern wichtig ist, dass das jeweilige Unternehmen sozial und ökologisch verantwortlich handelt. Seit dem Beginn der Umfragen im Jahr 2016 steigt die Zahl der Käufer kontinuierlich, die vom jeweiligen Unternehmen soziale und ökologische Verantwortung fordern.
- Einer Nielsen-Studie zufolge sind mehr als die Hälfte der Menschen (58%), die lieber für nachhaltige Unternehmen arbeiten, unter 35, genau genommen zwischen 20 und 34. Fazit: Junge Menschen arbeiten lieber für sozial und ökologisch nachhaltige Unternehmen.
Wenn Sie also Kunden und (zukünftige) Mitarbeiter auf Ihrer Seite wissen wollen, lesen Sie weiter und erfahren Sie, bei welchen Maßnahmen Sie ansetzen können.
Vom ökologisch nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen: Strom, Wasser, Heizung
Heizung, Licht und Arbeitsplatzausstattung sind in Büros die größten Energieräuber. Da kann es helfen, einige Verhaltensweisen und Gewohnheiten zu ändern, um Strom zu sparen und allgemein die Energieeffizienz zu erhöhen. Gerade in größeren Betrieben ist der Impact nämlich größer als zu Hause, weil mehrere Menschen auf kleinerem Raum oft die längste Zeit des Tages dort verbringen.
Energie sparen im Büro. So geht’s:
- Energiesparlampen benutzen
- Automatismen einführen: Computer schaltet während Abwesenheit, zum Beispiel nach 10 Minuten, um in den Energiesparmodus / Ruhemodus.
- Genauso: Lichter und Heizungen aus bei Abwesenheit!
- Think before you print! Auch der Drucker benötigt Strom.
- Stromsparende Geräte und Maschinen einsetzen und vor dem Kauf die Energieeffizienzklassen prüfen (bestenfalls AA+).
- Stromanbieter prüfen und Ökostrom bei reinen Ökostrom-Anbietern beziehen.
Weitere Tipps zum effizienten Heizen und Nutzen von Wasser und Strom können Sie in meinem anderen Beitrag nachlesen. Klimafreundlich Und Nachhaltig Wohnen: Sofort-Tipps Für Zu Hause – Naturkundin
Wasser sparen im Büro. So geht’s:
- Automatische Wasserhähne installieren.
- Tropfende Wasserhähne sofort reparieren.
- Stopp-Funktion/Spartaste bei Toilettenspülung einbauen.
- Kleinere Spülkästen mit weniger Fassungsvolumen in Toiletten einbauen.
- Beim Kauf eines neuen Geschirrspülers auf ein nachhaltiges, weil wassereffizientes, Gerät setzen. Hier darf es ein Gerät mit einer Zertifizierung durch den Blauen Engel sein.
- Wasserspender mit Festwasseranschluss statt Kästen mit Wasser in Glasflaschen bereitstellen.
- Regionales Obst und Gemüse anbieten, weil für deren Produktion die Böden nur wenig bewässert werden mussten (im Vergleich zu Import-Obst aus heißen Ländern).
Weitere Maßnahmen & Ideen, um Ressourcen zu schonen:
- #stayathome! Seit der Corona-Pandemie und dem damit verbundenen #stayathome – Gebot zeigt die Natur Ansätze der Erholung. Ein Grund ist der reduzierte Straßenverkehr, weil viele Menschen ihre Arbeit von zu Hause aus im Homeoffice verrichten können. Falls die Arbeit nicht von zu Hause aus verrichtet werden kann, stellen Sie Ihren Beschäftigten doch Dienstfahrräder! Wer nicht allzu weit von der Arbeitsstätte entfernt wohnt, wird sich freuen, sich nicht der Virenlast durch Mitreisende in Bus und Bahn aussetzen zu müssen. Auch für deren Kollegen eine Erleichterung.
- Und nochmal: #stayathome! Dann, wenn unter normalen Umständen eine Geschäftsreise anstand, da sollten Sie nun genau prüfen, ob Ihre körperliche Anwesenheit tatsächlich notwendig ist. Online Meetings funktionieren dank Tools wie Microsoft Teams, Zoom, Skype, Jitsi, Adobe Connect uvm. heutzutage hervorragend. Meetings, die online abgehalten werden, sind zudem noch zeitsparend und schonen die Nerven. Falls Sie doch anreisen müssen, überlegen Sie genau, mit welchem Verkehrsmittel: Rad, Bus oder Bahn?
- Ecosia statt Google oder Bing nutzen. Wie Google so auch bei Ecosia werden Ihnen auf fast jeder Suchergebnisseite Suchergebnisse angezeigt, die von Werbetreibenden bezahlt werden. Diese Suchergebnisse sind mit dem Wort Anzeige/n versehen. Einfach erklärt ist es so: Klickt der Suchende auf eine solche Anzeige, dann zahlt der Werbetreibende für diesen Klick. Die Einnahmen, die Ecosia hierdurch erzielt, werden schließlich dafür verwendet, Bäume zu pflanzen. Im Schnitt wird so alle 1,3 Sekunden ein Baum gepflanzt. Gerne ausprobieren: Ecosia – Die Suchmaschine, die Bäume pflanzt.
- Müll reduzieren: Verbote, kein Müll mehr wegzuwerfen nützen wenig. Dazu müssen sich die Angewohnheiten der Beschäftigten ändern. Sie können hier nachhelfen, indem Sie nachhaltige Coffee-to-Go-Becher und Brotzeitbehälter verteilen und Mittagessen in der betrieblichen Kantine (oder der benachbarten) und Getränke in recyclefähigen Flaschen anbieten.
- Verhaltensregeln für den Umgang mit Lampen, Heizung, dem Drucker etc. aufstellen. Ziele stecken und am Ende des Jahres die Erfolge feiern, zum Beispiel im kommenden Jahr 10 Prozent Wasser einsparen.
Vom sozial nachhaltigen Umgang mit Ihrer wertvollsten Ressource: Ihren Mitarbeitern
Sorgen Sie für faire und gute Arbeitsbedingungen. Welche Aspekte Sie beachten sollten, wie Sie Ihrer Fürsorgepflicht nachkommen und sich ganz nebenbei ein gutes Image bei Angestellten und Bewerbern erarbeiten können, lesen Sie in den nachfolgenden Absätzen.
Lohngleichheit: Behandeln Sie Männer und Frauen gleich
Zwischen Frauen und Männern besteht selbst in Deutschland immer noch ein Verdienstunterschied. Gemäß Erhebungen durch das Statistische Bundesamt war im Jahr 2020 der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Frauen um 18 Prozent niedriger als der von Männern. Das macht einen Unterschied von durchschnittlich 4,16€ pro Stunde (brutto).
Binnen der letzten 25 Jahre hat es Deutschland geschafft, diesen Verdienstunterschied (Gender Pay Gap) um 3 Prozent zu senken.
Laut Erhebungen durch das Statistische Bundesamt im Jahr 2017 ließe sich der Verdienstabstand bei einem Großteil der Fälle erklären, und zwar mit Bildung und Berufserfahrung, Beschäftigungsumfang, Beruf und Branche, Führungs- und Qualifikationsanspruch und Sonstigen Faktoren. Aber bei 26,2% wurde als Grund unerklärter Rest angegeben. An diesem Punkt schimmert sie durch: Die Ungerechtigkeit.
Das können Arbeitgeber nun tun: Sorgen Sie für eine leistungsgerechte Entlohnung, bestenfalls in Anlehnung an Tariflöhne, und seien Sie sich der Stärken von Frauen im Berufsleben bewusst.
Gute Umgangsformen: Mehr Menschliches Miteinander auf allen Hierarchien
Wollen Sie nicht auch lieber Angestellte, die mit Leib und Seele dabei sind, als Angestellte, die Dienst nach Vorschrift schieben?
- Dann halten Sie sich nicht nur an den unterzeichneten Arbeitsvertrag, sondern überraschen Sie Ihre Mitarbeiter mit Lob, Anerkennung und Dankbarkeit. Denn 34,45% aller Beschäftigten erhalten laut eigenen Angaben von ihren Vorgesetzten nicht die für ihre Leistungen und Anstrengungen angemessene Anerkennung. Dabei ist das „Aussprechen von Wertschätzung“ durch den Vorgesetzten laut einer Studie von Appinio aus dem Jahr 2020 59% aller Befragten wichtig und 30,8% eher wichtig.
- Auch das „Geben von regelmäßigem und konstruktivem Feedback“ ist 36,9% der Befragten wichtig und 47,9% eher wichtig.
- Drücken Sie außerdem Ihre Wertschätzung aus, indem Sie Geburtstagsgeschenke verteilen, Geburtstagsrituale ein- bzw. durchführen und an die Firmenjubiläen jedes Einzelnen denken.
- Glauben Sie an Ihre Mitarbeiter und ermutigen Sie sie in ihrem Tun.
- Halten Sie sich auch als CEO mit Tadel zurück und wenn Sie Kritik üben müssen, dann formulieren Sie diese konstruktiv.
- Lassen Sie Spontanmeetings nicht zur Tagesordnung werden, sondern geben Sie Ihren Beschäftigten Zeit zur Vorbereitung und klären vorab, was besprochen werden soll. Sind Ihre Mitarbeiter gut vorbereitet, wird das Meeting effizienter.
- Seien Sie zugänglich und berechenbar. Ein launischer Chef wird (wie jeder andere möglicherweise schlecht gelaunte Mensch) gerne gemieden, dabei ist gerade Kommunikation so wichtig für den Erfolg. Gemäß der oben genannten Studie ist nämlich „gute und direkte Kommunikation“ durch den Vorgesetzten für 63,8% der Befragten wichtig und für 31,5% ehr wichtig. Zeigen Sie „Offenheit für Neues“, denn 52,1% der Befragten halten diese Eigenschaft an ihrem Chef für wichtig und 30,8% für eher wichtig.
Jobsicherheit und Beschäftigung: Bieten Sie einen sicheren Arbeitsplatz
Jobsicherheit ist immerhin circa einem Drittel der Arbeitnehmer wichtig. Wenn Sie einen Mitarbeiter nicht für ein zeitlich begrenztes Projekt einstellen wollen, dann befristen Sie den Arbeitsvertrag nicht. Eine Befristung wirkt auf den Mitarbeiter so, als würde man ihm immer noch mit Skepsis entgegentreten. Dabei hat man sich doch bereits für denjenigen entschieden. Eine Entfristung kommt eher einem „Herzlich Willkommen“ gleich.
Ob das Unternehmen und der Angestellte zusammenpassen, kann man innerhalb der ersten 6 Monate, der Probezeit, ausgiebig prüfen.
Hat der Angestellte in Spe besondere, persönliche Herausforderungen? Überlegen Sie, ob Sie seine Umstände zu seiner Entlastung irgendwie im Arbeitsvertrag berücksichtigen können.
Sie sind nicht allein: Integrieren Sie Ihre Beschäftigten bei Entwicklungen
Eine forsa-Umfrage belegt, dass die „Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen“ für 47% der befragten Angestellten wichtig, weiteren 47% eher wichtig ist.
Führen Sie also im Unternehmen ein betriebliches Vorschlagswesen ein. Ihre Mitarbeiter werden es zu schätzen wissen, dass nach ihrer Meinung gefragt wird und sie an der betrieblichen Entwicklung Einfluss nehmen können. Dafür gibt es bereits Ideenmanagement Tools. Treiben Sie es auf die Spitze und belohnen Sie die die guten Ideen Ihrer Arbeitnehmer mit einem Bonussystem!
Verheiraten Sie Ihr Unternehmen mit Ihren Angestellten: Finanzielle Beteiligung
Eine finanzielle Beteiligung sorgt immer für eine stärkere Bindung des Beschäftigten an das Unternehmen.
Beispiele hierfür könnten sein: Leistungsbezogene Vergütungsbausteine, Bonuszahlungen und Leistungen, die sich mit den Jahren der Betriebszugehörigkeit steigern.
Eine etwas aufwändigere, aber nicht weniger wirkungsvolle Art der finanziellen Mitarbeiterbeteiligung ist der Kauf von Gesellschaftsanteilen durch den Arbeitnehmer. Dies wirkt enorm motivationssteigernd auf den Mitarbeiter, denn dieser hat dadurch Anspruch auf eine Gewinnausschüttung. Zusätzlich genießt er Stimm- und Auskunftsrecht.
So bremsen Sie eine hohe Fluktuation am effektivsten: Nehmen Sie das Betriebsklima unter die Lupe
Bei der Frage Was beeinflusst Ihr Wohlbefinden am Arbeitsplatz? haben in einer Erhebung durch TMS Emnid das Arbeitsklima an erster Stelle genannt. Dicht gefolgt von den Aufgaben, dem Gehalt und der Sicherheit des Arbeitsplatzes.
Das Betriebsklima jedoch wird von vielen Faktoren bestimmt. Wirtschaftlicher Misserfolg, Unklarheit der Strukturen / Funktionen in der Firma oder eine Pandemie können dem Betriebsklima nachhaltig schaden.
Sicher hilfreich für ein gutes Betriebsklima sind folgende Maßnahmen:
- Bleiben Sie locker, wenn sich Ihre Mitarbeiter auch mal über Privates unterhalten, auch wenn gerade keine Pause ist. Ich weiß, es klingt unlogisch, doch greifen Sie ein, hat das mitunter zur Folge, dass die Kommunikation leidet, dass Ihre Angestellten sich nicht kennen- (und mögen) lernen, und dass das Verhältnis zu Ihnen, ihrem Vorgesetzten, leidet.
- Vertrauen ist gut, …Punkt. Wer als Chef kontrollieren möchte, der möge das mit sehr viel Fingerspitzengefühl angehen. Denn Mitarbeiter, die sich kontrolliert fühlen, sind keine glücklichen Mitarbeiter. Verständlich, dass Sie die Qualität des Arbeitsergebnisses nach einer gewissen Deadline prüfen wollen. Aber Kontrollanrufe im Homeoffice (oder gar Kontrollbesuche), um zu prüfen „Sitzt die Person wirklich am Arbeitsplatz?“ packen wir in die Schublade der Entmündigung mit der Wirkung, dass die Motivation des Mitarbeiters sinkt. Und wenn Sie nicht gerade in einer Agentur arbeiten, wird ein Mitprotokollieren der Tätigkeiten inklusive Bearbeitungszeiten für Unmut sorgen.
- In täglichen Meetings darf jeder Teilnehmer sagen, was sein Tagesziel ist, was er bereits geschafft hat und ob es Störfaktoren gibt, die ihn in seiner Produktivität einschränken. Oft ist es nämlich so, dass zusätzliche spontane Arbeitsaufträge dafür sorgen, dass die gesetzten Tagesziele nicht erreicht werden, aber nicht jeder traut sich, sich über die zusätzlichen Aufgaben zu „beschweren“.
- Rituale einführen, die die Stimmung auflockern. Zum Beispiel gemeinsam ein 5-Minuten-Workout durchführen oder eine Podcast-Folge hören, die für Inspiration sorgt.
- Ein ergonomischer Arbeitsplatz ist ein Muss. Denn schlechte Laune kann mitunter auch daher rühren, dass man sich verspannt und unwohl fühlt. Ein höhenverstellbarer Schreibtisch, der sich auch im Stehen nutzen lässt, ist dabei Gold wert und regt dank verbesserter Körperdurchblutung zu neuen Ideen an.
- Dürfen die Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze individuell gestalten und Gerätschaften mitbringen, die ihnen den Tag versüßen, sind das doch gute Voraussetzungen für eine gut gelaunte Belegschaft. Je nach Gusto können das sein: Pflanzen, Bilder, ein Fußmassagegerät, eine eigene kleine Kaffeemaschine, eine Tageslichtlampe.
- Lassen Sie ihre Mitarbeiter selbst bestimmen, ob sie bei der Arbeit Musik oder Radio hören wollen oder nicht. Das hat den Vorteil, dass peinliche Stille ausbleibt, sollte diese jemanden stören. Falls nicht alle der gleichen Meinung sind, kann man immer noch auf Kopfhörer ausweichen, damit nicht alle beschallt werden.
- Wie wäre es mit einem Billardtisch, einem Bürohund (oder wenigstens die Erlaubnis, den eigenen Hund ab und zu mitbringen zu dürfen) oder einem Aquarium?
- Teambuilding Maßnahmen, bei denen sich nette Kollegen finden können, die bisher noch nicht das Vergnügen hatten, miteinander zu arbeiten.
- Für kleinere Überraschungen zwischendurch sorgen: Mittagspause im Restaurant, Kuchen zum Kaffee, ein Eis…
Geiz ist nicht geil. Welche Sozialen Benefits können Sie anbieten?
Glaubt man einer Umfrage von Statista aus dem Jahr 2017, so sind 17% der deutschen Arbeitnehmer eher nicht zufrieden und 8% gar nicht zufrieden. Nur 27% gaben an, sehr zufrieden, und 43% eher zufrieden zu sein.
Um diese letzteren Zahlen nach oben zu korrigieren, haben Unternehmen einige Möglichkeiten, denn neben den gesetzlichen Sozialleistungen gibt es noch tarifliche und freiwillige Sozialleistungen.
Einige Beispiele, mit denen Sie Ihre Angestellten beglücken könnten:
- Gratifikationen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld
- Fahrtkostenzuschüsse
- Verpflegungszuschüsse
- Vermögenswirksame Leistungen
- Personalrabatte
- Vergünstigte Parkplätze
- Private Nutzung der Firmen-Fahrräder
- Betriebliche Altersversorgung
- Betriebskindergarten oder Zuschüsse für Kinderbetreuung
- Betriebliche Gesundheitsvorsorge
- Lebensversicherung
- Berufsunfähigkeitsversicherung
- Unfallversicherung
- uvm.
Bieten Sie finanzielle & materielle Benefits
Diese und viele weitere Möglichkeiten haben Unternehmen, um ihre Mitarbeiter an sich zu binden:
- Weihnachtsgeld
- Urlaubsgeld
- Günstigere Handyverträge
- Diensthandy
- Dienstlaptop
- Mitarbeiterrabatte in ausgewählten Läden wie Fahrradläden
- Vergünstigte Leihfahrräder oder Mietwägen
- Rabatt in Sportstudios
- Bezuschussung der Kantine
- Snacks, Getränke, Obst for free
- Jobticket / Vergünstigung bei ÖVPN-Tickets
Gesundheitliche Benefits: Diese kommen auch Ihnen zugute
Eine forsa-Studie aus dem Jahr 2016 zeigt, dass sich 47% der befragten Arbeitnehmer einen ergonomischen Arbeitsplatz mit Stehtisch wünschen. 39% hätten gern die Möglichkeit, direkt im Unternehmen Gesundheitskurse zu besuchen, 35% wünschen sich ein größeres Fitnessangebot und 24% einen speziellen Raum für Bewegungsgymnastik.
Und Sie? Wünschen Sie sich gesündere, ausgeglichenere Arbeitnehmer und weniger Krankmeldungen? Dann denken Sie darüber nach, was Sie dafür tun können.
Hier ein paar Beispiele:
- Vergünstigungen bei Gesundheitskursen: Sie haben hier sehr viele Möglichkeiten, denn überall – jetzt auch verstärkt online – haben Sie die Wahl, mit welchem Unternehmen Sie kooperieren möchten: In Physiotherapiepraxen, Fitnessstudios und bei der Volkshochschule werden Sie fündig. Ist die Organisation bei den Krankenkassen anerkannt, winken Ihnen auch Steuervorteile. Oder sponsern Sie regelmäßige Rückenschul- oder Zumba-Kurse.
- Einige Unternehmen holen sich dazu auch einen eigenen Trainer ins Haus.
- Gleichwohl können Sie Ihren Mitarbeitern via Firmenrabatt auch Mitgliedschaften in Fitnessstudios vergünstigt verschaffen.
- Last, but not least: ergonomische Arbeitsplätze
- Dabei hat sich der höhenverstellbare Schreibtisch als sehr nützlich und gesundheitsförderlich erwiesen.
- Besorgen Sie auch Stühle mit Armlehnen, denn diese beugen Schulterproblemen vor.
- Schützen Sie die Handgelenke Ihrer Arbeitnehmer mit dafür vorgesehenen Ablagen und Vertikalmäusen
- Einige ärztliche Untersuchungen müssen Sie als Arbeitgeber bezahlen. Gehen Sie in dieser Sache auf Ihre Angestellten zu! Zum Beispiel steht ihren Angestellten, die hauptsächlich am Computerbildschirm arbeiten, in regelmäßigen Abständen eine augenärztliche Untersuchung zu, für die Ihr Betrieb die Kosten übernehmen muss.
Mobilität: Erleichtern Sie Ihren Angestellten den Arbeitsweg
Ermutigen Sie Ihre Mitarbeiter dazu, auf nachhaltige Alternativen umzusteigen, indem Sie die folgenden Maßnahmen umsetzen bzw. Dinge anbieten:
- Bezuschussung des ÖPVN: Vergünstigte Tickets („Jobtickets“) beim Verkehrsverbund für die öffentlichen Verkehrsmittel Bus und Bahn
- E-Bike-Sharing, z.B. bei Jump, bezuschussen
- Sichere E-Bike-Parkplätze mit Ladestation, sowie sichere Fahrradstellplätze anbieten
- Duschen und Umkleiden für die Radler installieren
- Carsharing bezuschussen
- Vorhandene Parkplätze für Fahrgemeinschaften reservieren
- Vermittlung von Fahrgemeinschaften
- Firmenrabatt für einen Fahrradhandel organisieren
- Homeoffice bzw. einen Remote Arbeitsplatz anbieten
Kleiner Exkurs zurück in die ökologische Nachhaltigkeit:
Die nachhaltige Geschäftsreise
Wird in Ihrem Unternehmen bei der Buchung einer Geschäftsreise auf die Nachhaltigkeit der Reiseverbindung geachtet? – bei dieser Frage haben sich in einer Studie des DRV die Angaben innerhalb nur zweier Jahre bedeutend geändert: Zwischen 2019 und 2020 erkennt man eine starke Verschiebung von „meistens“ zu „immer“ und die Angabe „nie“ ist stark gesunken. Eine starke und sehr erfreuliche Entwicklung!
Setzen Sie sich also keinem Nachteil aus und ziehen Sie mit!
Flexible Arbeitszeitmodelle: Sorgen Sie für eine gesunde Work-Life-Balance Ihrer Angestellten
Es ist durchaus sinnvoll, dem Angestellten verschiedene Arbeitszeitmodelle anzubieten. Stehen Sie Ihrem Mitarbeiter nicht im Weg, indem Sie seine privaten Interessen und Verpflichtungen ignorieren. Sondern versuchen Sie, in Hinblick auf mehr Zufriedenheit für ihren Mitarbeiter, einen Weg zu finden, wie er sein Privat- und sein Berufsleben – ohne einen olympiareifen Spagat hinlegen zu müssen – bewältigen kann. Und: So haben Sie möglicherweise eine größere Auswahl an Bewerbern!
Diese und viele weitere Optionen bieten sich an:
- Teilzeit
- Gleitzeit (=Kurze Kernarbeitszeit, flexibler Arbeitsbeginn, flexibles Arbeitsende)
- Funktionszeit (= Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit)
- Homeoffice / Remote Work mit zeitlicher und räumlicher Selbstbestimmung
- Vertrauensarbeitszeit
- Jobsharing (= 2 Beschäftigte teilen sich eine Stelle)
- Sabbatical/ Sabbatjahr (= ein Jahr Auszeit für private Zwecke)
- Bildungszeit (= Bis zu 12 Monate arbeitsfrei für Weiterbildungen)
- Bildungsteilzeit
- Komprimierte Arbeitswoche. Laut Stepstone würde sich fast die Hälfte aller Arbeitnehmer für eine Vier-Tage-Woche bei gleichbleibender Arbeitszeit entscheiden.
Aber es kommt auf das Arbeitsergebnis an, nicht? So gesehen ist die Vergütung nach Stunden in vielen Berufen fast schon wieder out.
Arbeitssicherheit: Ein absolutes Muss
Hier geht es darum, Arbeitsunfälle zu vermeiden. So grundlegend und selbstverständlich, dass ich nur schemenhaft skizziere, was zu tun ist:
-Betriebsordnung erstellen und Maßnahmen festlegen
-Ersthelfer und Sicherheitsbeauftragte ernennen
-Regelmäßige interne Unterweisungen durchführen
Sie haben eine Fürsorgepflicht: Halten Sie Gesetze und Verordnungen ein
Gesetze werden laufend geändert. Als Arbeitgeber sind Sie in der Pflicht, sich über Änderungen zu informieren und diese Gesetze einzuhalten und Neuerungen umzusetzen. Tun Sie das nicht, sorgt das nicht nur für Unmut und Demotivation bei Ihren Beschäftigten, sondern es drohen Strafen.
Ein paar Gesetze, die Sie als Arbeitgeber etwas angehen:
- Mutterschutzgesetz
- Infektionsschutzgesetz
- Arbeitsgerichtsgesetz
- Arbeitszeitgesetz
- Bürgerliches Gesetzbuch
- Strahlenschutzgesetz
- Strahlenschutzverordnung
- Infektionsschutzgesetz
- Arzneimittelgesetz
- Coronavirus-Testverordnung
- Tarifvertragsgesetz
- Kündigungsschutzgesetz
- Mindestlohngesetz
- Bundesurlaubsgesetz
- Jugendarbeitsschutzgesetz
- Altersteilzeitgesetz
- Entgeltfortzahlungsgesetz
- Schwarzarbeitsgesetz
- uvm.
Geben Sie Ihren Beschäftigten Halt – gerade in Zeiten der Coronavirus-Pandemie
Dieses Thema bestimmt seit etwa März 2020 unseren Alltag: Der Umgang mit dem Corona-Virus SARS-CoV-2. Als sämtliche Maßnahmen hierzulande nicht mehr viel zu #flattenthecurve beitragen konnten und Mutationen aus allen Ecken anschwappten, hat sich die Regierung (erst) ein knappes Jahr später auch dazu entschlossen, die Arbeitgeber in die Pflicht zu nehmen, Homeoffice anbieten zu müssen, wenn der Arbeitsbereich es zulässt. Denn wer glaubt, die Arbeitnehmer seien im voll gestopften Zug zur Arbeit und zurück, in der Mittagspause am Dönerstand und in den Gemeinschaftsküchen und -toiletten auf der Arbeit geschützt, der ist auf dem Irrweg.
So manchem Beschäftigten mag es bitter aufstoßen, sich und seine Kollegen einem Ansteckungsrisiko auszusetzen. Denn wie auch eine neue Umfrage von businessinsider.de wieder zeigt: „Fast jeder vierte Erwerbstätige (23,8 Prozent) in Deutschland fühlt sich an seinem Arbeitsplatz schlecht vor Corona geschützt. Jeder Fünfte gab an, Maßnahmen würden nicht konsequent umgesetzt.“
Höchste Zeit zu handeln, falls noch nicht geschehen. Sonst stehen Sie bereits eine Minute nach der Pandemie mit einem Fünftel der Belegschaft weniger da.
Das wären zu Corona-Zeiten zum Beispiel Maßnahmen im Sinne der sozialen Nachhaltigkeit, die sich leicht umsetzen ließen:
- Homeoffice. Schon allein als ein Zeichen dafür, dass sich der Arbeitgeber für das Wohlergehen seiner Beschäftigten interessiert und seiner Fürsorgepflicht nachkommt.
- Zudem kostenlose ffp2-Masken und kostenlose Corona-Schnelltests – auch für Heimarbeiter – und für diejenigen, deren Arbeit kein Homeoffice zulässt, zusätzlich Desinfektionsmittel in Toiletten und in der Nähe von Türen, die manuell geöffnet werden müssen, und Eingangsbereichen.
- Ihre Mitarbeiter wollen außerdem gehört werden. Starten Sie eine Meinungsumfrage und kommen Sie ihren Mitarbeitern mit entsprechenden Umsetzungsmaßnahmen entgegen. Sie werden sich nicht mehr ihrer Situation (z.B. trotz Pandemie bei der Arbeit erscheinen zu müssen) ausgeliefert fühlen, weil sie das Gefühl haben, ihr Schicksal mitbestimmen zu dürfen.
Lesetipp:
Die Orientierung in Richtung der sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit bringt Ihrem Unternehmen ein paar erfreuliche Veränderungen mit, an die kaum einer denkt. Lesen Sie hier, warum sich der Schritt in Richtung Nachhaltigkeit gleich doppelt lohnt!
Quellen:
- VuMA, Verbrauchs- und Medienanalyse – VuMA 2021, November 2021: https://www.vuma.de/vuma-praxis/die-studie/, Quelle abgerufen am 13.05.2021
- Nielsen, Infografik: https://de.statista.com/infografik/2435/altersverteilung-der-personen-die-bevorzugt-fuer-unternehmen-arbeiten-die-sich-fuer-nachhaltigkeit-einsetzen/, Quelle abgerufen am 13.05.2021
- ecosia.org
- Verdienststrukturerhebung (VSE) des Statistischen Bundesamts, veröffentlicht im März 2021: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/03/PD21_106_621.html, Quelle abgerufen am 28.04.2021
- Statistisches Bundesamt, veröffentlicht im März 2021: https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Verdienste/Verdienste-Verdienstunterschiede/Tabellen/ugpg-01-gebietsstand.html, Quelle abgerufen am 28.04.2021
- Hans Böckler Stiftung, S. 2: schule_ue_lohngleichheit.pdf (boeckler.de), Quelle abgerufen am 28.04.2021
- TNS Infratest, Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) 2011, 2012: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/178881/umfrage/anerkennung-durch-vorgesetzte-ist-leistung-angemessen/, Quelle abgerufen am 29.04.2021
- Appinio, Juli 2020: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/454244/umfrage/umfrage-zur-charakterisierung-eines-guten-vorgesetzten/, Quelle abgerufen am 29.04.2021
- TNS Emnid , Arbeitsklima-Index 2010, Juli 2010: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/161885/umfrage/wohlbefinden-der-arbeitnehmer-am-arbeitsplatz/
- Porsche Consulting, forsa, März 2018: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/821773/umfrage/umfrage-unter-erwerbstaetigen-zu-wichtigen-aspekten-am-arbeitsplatz/
- https://de.statista.com/prognosen/1016214/umfrage-in-deutschland-zur-zufriedenheit-mit-den-betriebliche-sozialleistungen, Quelle abgerufen am 29.04.2021
- DRV, Chefsache Business Travel – Studie 2020, 2020: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/242544/umfrage/umfrage-zur-beachtung-von-nachhaltigkeit-bei-geschaeftsreisen/, Quelle abgerufen am 30.04.2021
- TK, TK – Bewegungsstudie 2016, April 2016: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/540636/umfrage/umfrage-zu-gewuenschten-bewegungsangeboten-vom-arbeitgeber-in-deutschland/, Quelle abgerufen am 01.05.2021
- Corona-Umfrage: Jeder vierte Erwerbstätige fühlt sich schlecht geschützt – Business Insider, 27.04.2021: Corona-Umfrage: Jeder vierte Erwerbstätige fühlt sich schlecht geschützt – Business Insider, Quelle abgerufen am 01.05.2021
Wie ist die Lage in Ihrem Unternehmen? Welche Maßnahmen sind bei den Beschäftigten besonders beliebt?
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